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Engstlenalp

Die Anfahrt zu um Ausgangspunkt unserer heutigen Tour gestaltete sich zuerst etwas langsam, dann etwas schnell, dann mit rollenden Hindernissen, einer Schranke und mit vierbeinigen Wegsperren.

So nun also von Vorne, Mathias hat verschlafen und Anita war vielleicht gar nicht unfroh, es reichte so noch für ein gemütliches Kaffe um dann statt um 7Uhr um halb 8 loszufahren.
Ab auf die Autobahn in Richtung Luzern, Brünig, Meiringen, Innertkirchen und ups.... Abzweiger verpasst. Wer auch schon in den Tälern jnterwegs war weiss, so schnell kommt da keine Ausbuchtung um mit Anhänger zu wenden. Die erste Gute hat nämlich ein Arsenal an Polizisten besetzt, die Motorräder kontrollierten. Also weiter, endlich etwas gefunden und wieder runter! Bis eben weiter unten uns eine nertte Polizistin raus gewunken hat: „Grüessech, Kantonspolizei Bärn, mi Namä isch Frou xxx, Füehrerschiin und Fahrzüügpapier bitte!“ Ende der Geschichte, runter ist‘s etwas zu gut gerollt, nach Toleranzabzug 1km/h zu schnell - 40.- Franken. Und ein Smalltalk über die Hunde im Anhänger.
So nun aber weiter, diesmal den richtigen Abzweiger, eine schmale geteerte Strasse hoch mit Ausbuchtungen zum kreuzen. Und prompt kommt uns ein  grosser SUV entgegen. Auch deutsches Kennzeichen, also auch nicht von da. Und bleibt stoisch stehen. Nun, eir auch weil in den Bergen gilt, wer von unten kommt hat Vorfahrt. Offensichtlich sahen wir genügend überzeugend aus, denn endlich wurde verstanden: wir fahren nicht rückwärts, schon gar nicht wenn es keine 10m hinter dem SUV eine Einbuchtung hatte.  :-) gut, dann weiter hoch bis zu einer Schranke. Wir haben unten schon etwas gelesen von Privatstrasse und Weggebühren. Nun gut, ein netter kleiner Junge kassierte die 8.- Franken ein und ein sehr schroffer Herr klopfte an day Fenster der Beifahrerseite um nachzufragen ob wir vor hätten zu campieren, denn er dachte das sei ein Zeltklappanhänger.
Nun weier noch fast 10km der schmalen Strasse hoch in Richtung Engstlenalp. Doch da trabte schon das nächste Hindernis vor uns un zwar mit ziemlicher Ausdauer :-). Darum wer dort hochfährt, immer schön langsam, denn Kühe und entgegenkommende Fahrzeuge müssen gekreuzt werden, abenteuerlich wirds dann wenn der Bus entgegen kommt, aber auch das haben wir geschafft.

Oben angekommen haben wir sogar auf Anhieb einen Parkplatz für unser Gespann gefunden, Hunde ausgeladen, Hunde angezogen, Rucksackinhalte abgeglichen und los gehts auf (1835MüM)! Über den Parkplatz vorbei an der Rossbodenhütte auf den Weg Engstlenalp-Schaftal. Dieser geht stetig, teils knackig bergauf. Gut war, dass es relativ trocken war, denn auf einigen Streckenabschnitten läuft man auf recht ausgetretenem Weg, der vermutlich bei vorangegangenem Regen durchaus etwas rutschiger sein kann. Es kamen immer mal wieder Wanderer entgegen, ausweichen war aber problemlos möglich. Und immer mal wieder gab’s ein „jöö“ zu Ronja welche mit ihren Packtaschen unterwegs war. Sie war heute definitiv unsere „Ron-jöööö“ :-) Mit der gewonnenen Höhe stieg nun aber auch die Temperatur und es wurde doch etwas wärmer - bei vollem Sonnenschein - als angenommen. Dies hinderte jedoch Akela nicht, stramm voraus zu marschieren und brachte uns ganz schön in's schnaufen! Er ist ein wirklich guter Personal-Trainer :-) so gewannen wir recht schnell an Höhenmetern und machten am Abzweiger Schaftal (2100MüM) die erste Trinkpause.

Laut rausgesuchter Bergfexroute wäre es nun das Geröllfeld hochgegangen, kurz nachgeschaut auf der Karte entschieden wir uns nin aber für den Schaftalweg aussen an der Krete mit wunderschönem Blick auf den Engstlensee. Diesem folgten wir bis wir „Sie haben Ihre Route verlassen!“ Also um die nächsten drei Kurven zurück. Dort stand ein Steinmanndli und etwas weiter oben weiss-blau-weiss markiert der Alpinwanderweg.
Wir folgten also diesen vermeindlichen Weg und merkten sehr bald, dass weder eine weitere Markierung noch ein ersichtlicher Weg weiter führten. Somit kurze Lagebesprechung, was machen wir? Ein Blick in die Landschaft verriet nun wo unser Weg entllang ginge, wir waren zu weit rechts gelandet. Der Weg welcher zu sehen war, war wiederum optisch sehr steil. Wir entschieden uns dagegen, sahen aber die Möglichkeit, den Bergrücken freestyle hoch zu gehen um oben wieder auf die Route zu stossen. Achtung: solche Entscheidungen sind IMMER individuell und nur wenn man sich wirklich sicher ist und das Gelände „lesen“ kann abseits vom Weg gehen! Dazu später noch mehr. 
Nun suchten wir uns unser Weg sorgfältig im Zickzack hoch zum Schafberg (2523MüM) und somit auch wieder auf unsere Route wo wir nun tatsächlich auch wieder eine weiss-blau-weisse Markierung fanden! Und wurden mit einer wunderschönen Aussicht auf den Trüebsee belohnt.
Was wir nun aber auch sagen waren Leute mit Helm und Klettergurten ausgerüstet dem Pfad - unserem geplanten Pfad - folgend In Richtung Graustock. Den Pfad sah man sehr gut, nur, der endete direkt am Berg und dann sahen wir sie hochsteigen. Denn dies war nicht wie gedacht ein Wanderweg sondern ein Kletterstieg! Unser Bauchgefühl nicht diese Route zu wählen war super! Man weiss ja manchmal nicht, warum man etwas macht und schlussendlich ist‘s genau richtig!
Also Richtungswechsel dem Pfad folgend bis - Überraschung - zur nächsten Klippe wo ein schweizerisch-polnisches Grüppchen in Klettersteig-Montur stand und auf ihre restlichen Kollegen wartete. Diese hatten mega Freude an den Hunden und wir führten ein nettes Gespräch, die Hunde wurden gestreichelt und fotografiert. Auch sie bestätigen: Klettersteig - nicht Hunde tauglich :-)
Nun denn wiederzurück zum Schafberg, also mussten wir den Bergrücken wieder auf dem gleichen Weg runter. Da nun aber bereits 13Uhr war, stiegen wir nur wenig ab um dann eine Mittagspause zu machen.
Fast den gleichen Weg stiegen wir nun ab, übrigens mit gutem Grip auf den sehr rauhen Steinen und dem trockenen Gras. Nun aber mit etwas zappeligen Hunden, da es Nagetiere (wir sind unsnochimmeruneinig was für welche es waren, da sie alleine unterwegs und relativ klein waren und nicht gepfiffen haben schliessen wir Murmeltiere eigentlich aus). Wobei wir auch „Murmeli“ gesehen undvorallemgehört haben. Zurück auf dem eigentlichen Weg folgten wir nun diesem zur Jochtalhütte. Auf halber Strecke runter dann die ÜBerraschung: es donnerte und rumpelte. Klar, das Wetter zog etwaszu,aber nach Gewitter sah es eigentlich nicht aus! Mathias klärte auf und zeigte es: der Gletscher hat gekalbt, ein definitiv nicht alltäglich zu sehendes Ereignis! Auf dem Foto sieht man dieSchnee-/Staubwolken.
Unten angekommensahen wir dann auch den Wegweiser zum Klettersteig und konnten die Route sehen die hoch führt
Bergfex lotste uns nun neben der Sesselliftstation runter - zumindest wollte es, denn dort war ein Tor mit „Hells-Bells-Trail“ einer speziell für Downhill-Biker angelegter Trail.  Also etwaszurück und dem Wanderweg zum See runter folgen.
Akela - wir erinnern uns - der Personal-Trainer sorgte nun für einen zackigen Abstieg. Dem See immer näher kommend hatten wir ein weiteres Highlight, ein Alphorn war zu hören und wurde tatsächlich bis es in Sichtweite war gespielt. Schon fast etwas kitschig! Als wir ihn dann, am Seeufer stehen, sahen beendete er sein Konzert und machte mit seinem „Bäri“ zusammen eine Pause.
Der letzte Teil des Weges führte nun alles oberhalb des Sees, natürlich mit Bade- und Trinkpausen für die Hunde, entlang zurück zum Parkplatz. Eine wunderschöne, gut improvisierte Tour endete mit ziemlich genau 10km Wegstrecke, müden Beinen und glücklichen Hunden!
Nun noch etwas zum Weg: was wie ursprünglich geplant hatten war der Klettersteig Graustock, auf Bergfex als Wanderweg angegeben und dank dem relativ verwaschenen Relief kaum ersichtlich. Die Route welche wir freestyle abseits vom Wanderweg gemacht haben ist auf dem Beschrieb zum Klettersteig explizit als „Ausstieg bei guter Sicht“ markiert. Das heisst wir haben unbewusst trotzdem irgendwie den richtigen Weg gewählt. In Zukunft werden wir die gewählten Wege nochmals checken bevor wir loslaufen, auch wenn nirgeds geschrieben ist, dass es sich um Klettersteige handelt kann man offensichtlich überrascht werden.
Wer sich erinnert, die Strecke zum hoch- und nun wieder runterfahren war sehr eng. Wie bestellt kamen uns ausschliesslich nur bei Haltebuchten Autos oder der Bus entgegen, fast als hätten wir das so bestellt ;-) kleiner Wermutstropfen, wir standen dann auf dem Heimweg noch fast eine Stunde in diversen Stau‘s. Das tat aber dem richtig tollen Berg-Tag kein Abbruch.